Projekte  


Keltische und römische Fundobjekte aus dem Fanum Laiancorum

Auftraggeber: Stadtgemeinde Lienz


Seit 2014 werden in Lienz von der Universität Innsbruck in einem Heiligtum von besonderer Bedeutung Ausgrabungen durchgeführt. Es handelt sich dabei um das keltische Stammesheiligtum der Laianken, das unter römischen Einfluss gelangte und eine neuerliche Blüte erfuhr. Von diesem Fundplatz stammen unzählige eisen- und römerzeitliche Einzelfunde, die nun wissenschaftlich ausgewertet werden. Darunter stechen einige Objekte besonders hervor: der keltischen Nutzungszeit des Kultplatzes sind Miniaturfeuerböcke, Fragmente einer Carnyx, Votivbleche, Fibeln, Münzen und eine bronzene Kriegerstatuette zuzuweisen. Römische Fundstücke sind präsentiert durch Münzen, Fibeln, keramischen Gefäßen, Schmuckstücke und Votivstatuetten aus Zinn und Blei. Diese Figuren stellen beim momentanen Stand der Forschungen den größten Anteil dieser Votivgaben im gesamten römischen Reich dar. Als besonderes Fundstück gilt eine bronzene Statuette des jugendlichen Jupiters mit Blitzbündel.

Diese Funde werden im Rahmen eines Kooperationsprojektes des Instituts für Archäologien der Universität Innsbruck, des Instituts für Kulturgeschichte der Antike der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und des Bundesdenkmalamtes dokumentiert, analysiert und vorgelegt.

 


Chronologie des neuentdeckten Kastells in Stein/St. Pantaleon

Auftraggeber: Oberösterreichisches Landesmuseum, Abteilung Kunst und Kultur der NÖ Landesregierung


In Stein/St. Pantaleon-Erla wurde 2017 durch ein Projekt des Vereins ArchaeoPublica (Luftbilder, Geophysik, Survey) mit dem Oberösterreichischen Landesmuseums und des Instituts für Archäologien der Universität Innsbruck ein römisches Lager entdeckt. Bereits in den Drohnenbildern konnten eindeutig Strukturen des südwestlichen Bereichs eines Kastells und der zugehörigen Zivilsiedlung (vicus) identifiziert werden. Geophysikalische Messungen (Magnetik und Radar) lieferten weitere Daten zu dem vermutlichen Kohorten-Kastell.

Von besonderem Interesse sind vier große Privatsammlungen von römischen Funden, die in den letzten Jahrzehnten von den Äckern des Kastells und des dazugehörigen vicus stammen. Diese stehen nun zur Bearbeitung zur Verfügung, um unter anderem die Chronologie zu diesem wichtigen Fundort präzisieren zu können. Eine wesentliche Frage dabei ist, ob das Ende von Stein (um 180 n. Chr.) durch eine gewaltsame Zerstörung hervorgerufen worden ist (Stichwort: Markomannenkriege) oder ob es zu einer geordneten Übersiedlung nach Lauriacum/Enns gekommen ist.


 


Spätantike Höhensiedlung auf dem Burgbichl in Irschen

Auftraggeber: Universität Innsbruck, Gemeinde Irschen


Seit Sommer 2016 werden von der Universität Innsbruck (Institut für Archäologien/Fachbereich Archäologie der Römischen Provinzen) auf dem Burgbichl in der Gemeinde Irschen archäologische Untersuchungen durchgeführt und in den Jahren 2021-2022 wurden die Forschungen durch ein ERASMUS+-Projekt der Europäischen Union gefördert und die Ausgrabungen im Rahmen eines internationalen scientific camps unter der Beteiligung von Griechenland, Italien und Slowenien ausgeführt.
Auf der Kuppe des Burgbichls erstreckt sich ein trapezförmiges Areal von knapp einem Hektar, das als Siedlungsplatz zur Verfügung steht. Die Topographie und die aufgedeckten Befunde sind typisch für spätantike Höhensiedlungen, die vor allem im 5. und 6. Jahrhundert n. Chr. in Osttirol und Kärnten (Provinz Noricum Mediterraneum) zu den charakteristischen Siedungsformen zählen. Bisher wurden verschiedene Gebäude wie Werkstätten und Wohnhäuser sowie eine Zisterne nachgewiesen. Als kultische Zentren dienten zwei frühchristliche Kirchen, die beide vielfältige Marmorausstattung aufweisen.



Dokumentarfilm zum Projekt:

https://youtu.be/KkP9mFEeJD0


cfir.science (Webplattform)
Auftraggeber: Österreichisches Archäologisches Institut


Für die am Österreichischen Archäologischen Institut der Österreichischen Akademie der Wissenschaften betreuten und in Kooperation mit dem Institut für Archäologien der Universität Innsbruck entwickelten Webplattform cfir.science (Datenbank für römische Fibeln) werden große Datenmengen aufbereitet und eingegeben. Der Großteil der erfassten Daten besteht aus den in der Fachliteratur publizierten Artefakten, die in die Datenbank aufgenommen werden. Alle Artefakte werden nach gängigen Klassifikationsschemata (Typologien) geordnet und beschrieben.

cfir_2
cfir_2



Schätze aus der Römerzeit – antike Bronzefibeln aus St. Pölten (Aelium Cetium)
Auftraggeber: Stadtmuseum St. Pölten

Mitarbeiterin: Doris Klackl-Knauseder


Im Rahmen des Projektes wird der gesamte Bestand der römischen Fibeln aus Aelium Cetium, der heutigen Landeshauptstadt Niederösterreichs dokumentiert. Ziel ist die Digitalisierung und Veröffentlichung des Komplexes (ca.  600 Stück). Die Digitalisierung ist in der Form von 3D-Modellen und Digitalfotos vorgesehen. Die Nutzbarmachung für die Allgemeinheit erfolgt durch die Einpflegung der generierten Daten in die öffentlich zugängliche Webplattform www.cfir.science. In dieser bereits etablierten Webplattform wird eine Schnittstelle zu Kulturpool.at eingerichtet. Durch die Digitalisierung wird eine der wichtigsten Quellen für die Kulturgeschichte der Römerzeit in Österreich für Europeana nutzbar gemacht.



Projektpartner

·       Institut für Archäologien der Universität Innsbruck (Gerald Grabherr)

·       Bundesdenkmalamt

·       Oberösterreichische Landeskultur GmbH (Stefan Traxler)

·       Abteilung Kunst und Kultur der NÖ Landesregierung (Eduard Pollhammer)

·       ArchaeoPublica

·       Österreichisches Archäologisches Institut der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (Christian Gugl)

•        Stadtgemeinde Lienz

•        Gemeinde Irschen
•        Stadtmuseum St. Pölten (Ronald Risy)

•        GeoSphere Austria (Klaus Löcker)

•        7reasons Medien GmbH

·       Universität Salzburg (Felix Lang)

·       Geschichtliches Museum der Stadt St. Valentin